von THEA SCHULZ (über Elvira Rodriguez Puerto)
Im November 2000 habe ich Pakete aus Deutschland für Elvira und ihre Freunde nach Havanna gebracht. Elvira war nicht zu Hause, aber die nette Nachbarin, Elviras Nana, hat mich in die Wohnung gelassen.
Die Wohnung hat mich sehr überrascht, ich war sehr erstaunt darüber, wie man mit so wenigen Möglichkeiten eine Wohnung so geschmackvoll einrichten kann. 3 Türen zum Balkon, hohe Wände, bunte Farben, schöne Möbel, ein großes Bücherregal, Fotos und Bilder, die ihre Freunde ihr geschenkt hatten. Die Nana von Elvira, Caruca, hat uns gesagt, dass Elvira sehr spät zurück kommt. Leider haben wir uns nicht mehr getroffen. Wir wollten ganz Kuba kennenlernen.
Ein Jahr später kam Elvira wieder nach Deutschland und sie hat bei mir gewohnt, um ihre fotografische Projekte zu realisieren. Seitdem ist unsere Beziehung wie Mutter und Tochter. Elvira hatte Interesse in Black & White Fotografie und interessierte sich dafür, experimentelle Fotos zu machen.
2004 hat sie in Darmstadt, wo sie Stipendiatin war, „Weg der Collage“ gemacht, wo sie 130 Leute fotografiert und kennengelernt hat. An einem Tag hat sie den Zug von Darmstadt nach München genommen, hin und zurück, um die Fotos für die Ausstellung abzuholen. Das war verrückt, habe ich gedacht. Aber für Elvira bedeutet das Wort „verrückt“: das ganze Leben und die Kreativität zu geniessen, und die Zeit und das Geld zu sparen. Beide Sachen hat sie in Kuba sehr gut gelernt! Was für die meisten Leute Stress bedeutet , ist für Elvira Normalität. Deshalb unterstütze ich Elvira bei jeder „verrückten und schönen Idee“. Die Mama Thea ist immer dabei. Jetzt können wir zusammen im Schaufenster meines Fotolabors, wie Elvira vorgeschlagen hat, diese Ideen zusammen verwirklichen. „Schönheit und Verzauberung durch Kreativität“ nenne ich das Werk von Elvira Rodriguez Puerto. Insbesondere „1010 Pergamentbräute“, ihr Meisterwerk.